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               Um mir das immerwiederkehrende Suchen zu ersparen stellte ich diese Aufzeichnung    zusammen sowie die Fachbücher dazu.    

 Zeitreise  Tirols

Als der Mann vom Tisenjoch am 19. Sept.1991 gegen 13.30 Uhr von einem deutschen Ehepaar entdeckt wurde, entstand eine wahre Sucht nach der Urgeschichte in unserem Land. Dieser Fund spornte die verschiedensten Urzeitgeschichtler  und Wissenschaftler dazu an, genaueres über die Besiedelung in den Hochtälern und Höhen zu erforschen. Auch mein Forscherdrang blieb nicht verschont, deshalb habe ich für mich ein Nachschlagwerk zusammengestellt.

 

Steinzeit:6000-2500 vor AC

*1 und 2* 

Nach dem gewaltigen Kometeneinschlag im Jahre 9545 vor heute, +-weniger Jahre bei Neumond am Herbstanfang ,(7553 vor Anno Christi), wo seit diesem Zeitpunkt das Ötztal und das Oberinntal durch starke Bergstürze die Landschaft und Täler sich veränderten, nach eben diesen Zeitpunkt hat sich der Beginn des Steinzeitalters in unseren Land abgezeichnet.                                                                              

*3  

Es ist verständlich daß aus dem Steinzeitalter  es nur sehr rare Funde gibt, zahlreicher in Südtirol und Trentino, denn der Alpenraum war fast nicht besiedelt, es verirrten sich nur vereinzelt Hirten und Jäger aus dem Etschtal über die Jöcher in die nördlichen Hochtäler Tirols.                             

*4 

 Mesolithische  Silex (Hornstein)-und Bergkristallabsplitterungs-Funde auf dem Jaufenkamm (1992,Schlattacherjoch) ca.7.Jahrtausend vor AC.                                                                                                                                                                                                        

*5  

 Silexpfeilsplitter und Absplitterungensfunde in der Nähe von Vent im Ötztal, Fund von Bearbeitungssplitter im Fotschertal im Sellraintal. Höhlenbär-Fund in der Tischofer-Höhle im Kaisertal bei Kufstein, die auf Geroldseck ausgestellt sind.                                                      

  *6 

  Pollenanalyse von der Gurgler Alm (2250m), durchgeführt von K.D. Vorren im Jahre 1993, haben ergeben, daß der Beginn von  Brandrohdungen mit anschließender Beweidung in die Zeit 4500 und 4200 vor AC fällt, also 6200 Jahre vor heute. Die Waldgrenze  schwankte zwischen 2100 und 2300 m.                                                                                                                                                     

 

Kupferzeit:2800-2400 vor AC

*7  

Obwohl das Kupferzeitalter sehr kurz war, ist diese Zeitperiode dank des Auffindens von Ötzi sehr gut erforscht und dokumentiert.            

 

Bronzezeit:2500-1000 vor AC

*8 

 In Tirol ist das Bronzezeitalter später ausgeklungen als im Osten und Süden des Alpenhauptkamms. Funde, an die 300 Einzelstücke, geben einen Hinweis, daß im Alpenraum auf Hochflächen Siedlungen bestanden. Um Imst, Himmelreich bei Wattens, Hötting, Sistrans, Aldrans Zirl, Wörgl u. Kufstein. Kupfergruben gab es in Prettnau im Ahrntal und in der Nähe von Kitzbühel, Kelchalpe u. Schattberg (1300 vor AC). Der Depotfund in Ried i. Oberinntal (1831),der im Ferdinandeum liegt und in Fließ (1990)mit 378 Stücke, sei hier auch erwähnt.                                                                                                                                                                                                    

*9  

Es gab Barrengeld, Bronzeringe als Geld, vor allem Äxte. Der jungen Bronzezeit gehören die Inntaler Grabfelder an, Mühlau, Wilten,  Schwaz, Matrei, Perjen und vor allem am Egerndorfer Wald, bei  Wörgl. Der Hinweis ist, daß  der Stamm der Jllyrer  im Inntal  lebte (Urnengräber). Dessen Aussehen ist dem Speckbachertyp sehr ähnlich. Man beachte die Häufigkeit der  "s" Endungen in den Ortsnamen  in Tirol die man für jllyrisch hält, so zum Beispiel, Fritzens, Wattens, Mieders, Fulpmes, Igls u.s.w.                                                               

 

Jllyrer in Tirol:

*10   

 Ein Indogermanisches Volk.

Die Lehrmeinung der Wissenschaftler gibt den Raum Dalmatien oder Lausitz Schlesien, wegen der Urnengräber als Urheimat der Jllyrer aus.

Einige vermuten, dass die Jllyrer von den Hethiter abstammen, weil dieser Stamm sehr gut mit Metallen umgehen konnte (sie kannten schon das Eisen) . Die Hethiter lebten in der heutigen Türkei um Ankara, und das östliche Mittelmeer. In dem Zeitraum 2200 bis 1300 vor AC, also 600 Jahre, und wanderten dann Richtung Westen und Norden oder wurden dorthin vertrieben.

Nachdem die Jllyrer sich mit den Japoden (Istrien an Save u. Drau) lange Zeit bekriegten, obwohl beide Völker gemeinsame Mythen, Göttersagen, Gottesdienstordnung und Rechtssprechung hatten, setzten sich die Jllyrer durch und machten daraus ihre Provinz und Königreich Noricum (Slovenien u. Kärnten).

Nachdem die herrschenden Adelsfamilien zu aufwendig lebten und zu viele Abgaben verlangten, kam es zum Aufstand der Bauern  (500 vor AC),an der Spitze ein Kämpfer Namens Bardyilis, der die Herrschende Karste vernichtete, und dann sich selbst zum König  wählen ließ. König Bardylis herrschte klug und wurde über 90 Jahre alt.                                                                                                       

 

Hallstattzeit:900-390 vor AC

*11  

Der Übergang von Bronze zu Eisenwerkzeug hat dieses Zeitalter gekennzeichnet. Der Fund der Solequelle auf der Dammwiese ober halb von Hallstatt und die Gewinnung des Salzes daraus, läuteten ein neues Zeitalter ein. Weitere Salzberge wurden in Schwäbisch Hall (Keltisch) und Wielizka ausgebeutet.(Steinsalz gibt es nur im Haselgebirge, Ton und Kochsalz. Heidergebirge entsteht wenn ein Stollen  sich wieder verschließt. Am 1.4.1734 fand man einen Toten im Salz,150 Jahre alt, mit Namen Andrä Liezinger 45 Jahre alt, war mit 15 Leuten verschüttet  worden)                                                                                                                                                                    

Die sagenhaften Brüder Romulus und Remus gründeten ROM, im Jahre 753 vor AC. Nach 250 Jahren beherrschten sie ganz Latium, dessen Sprache das Latein noch heute gebraucht und gelehrt wird. Nach weiteren 250 Jahren, gehorchte ihnen ein Weltreich, von Afrika  bis Asien und Europa. 

 

Die Kelten:

*12  

Um 500 vor AC kamen die Kelten in den Alpenraum. Die Kelten waren auch ein Indogemanisches Volk, aber sie kamen von Nordwesten Europas. Vor allem im Alpenvorland und Panonien vermischten sie sich mit den Jllyrern, und erbauten sich mächtige Fürstensitze und Grabstätten (Niederösterreich, Schwaben, Bayern).

Die Kelten waren Agrarier, sie kannten keine städtische Zentren, aber sie brachten den Pflug mit, (den Pflug kannten sie schon 2 Tausend  Jahre, Pflugmesser aus Bronze) düngten ihre Äcker mit Kalk u. Mergel.

Bauten Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, Hirse, Bohnen, Linsen und Hanf u. Flachs an und hielten Rinder und Schweine. Den Vorrat legten sie in die Erdlöcher für schlechtere Zeiten an. Die Äcker gehörten der Sippe (Fine) und die Kelten hatten eine Rechtssprechung über die 1.Stammesgemeinschaft  (Tuath)

2.Sippe  (Fine)

3.König  (Ri)

4.Priester  (Druide)

5.Krieger

6.Bauer

7.Sklave

Die Kelten kannten keine Götterabbildung, dies wurde später von den Mittelmeervölkern übernommen   (Griechen). Auch waren die Kelten die Erfinder der Geldmünzen (300 vor AC),  Regenbogenschüsselchen). .Bis zum heutigen Tag haben sich die Kelten nur mehr in  vereinzelten Gebieten erhalten (Irland, Normandie, Baskenland).                                                                                                               

 

La Tene-Zeit:500-15 vor AC

  *13  

Aus der La Tene-Zeit gibt es wenige Funde in Tirol, wohl weil die römische Legionen den Alpenraum mit ihrem Bestreben den Norden  ihres Reiches, vor allem die zwei germanischen Völkerstämme, die Teutonen und Zimbern zu unterwerfen, dabei auch die heimischen Stämme niedermetzelten. Die heimischen Stämme waren im Unterinntal die Fokunates, im Silltal u. Inntal die Breonen, um Brixen die Isarker, im  Vintschgau die Venosten ,vielleicht hat auch das Reich der Venosten in das Oberste Inntal gereicht ?Der Hinweis, Venet, Vent. In der Seefelder Gegend und nördlich bis ins Voralpenland, der Stamm der Genaunen, den man früher um Sterzing-Jaufen angesiedelt hat. Der Stamm der Breonen hat sich wahrscheinlich aus den Kelten und Jllyrern vermischt , zusammengesetzt (Räter-Jllyrer)                                  

 

Die La Tene Zeit hatte viele Kriege und Eroberer zu verzeichnen.

Keltensieg gegen die Römer im Jahr 287 vor AC

Alexander d. Große, + 323 vor AC

Krieg zwischen den Römern und Jllyrern, bei Pyrrus in Italien im  Jahre 280 bis 275 vor AC

Niederlage der Kelten im Jahr 222 vor AC

Zerstörung von Karthago u.Korinth,146 vor AC

1.    Millitärstraße außerhalb Italien

 Via Egnatia, durch Griechenland von Westen nach Osten , Saloniki. Köln wurde gegründet im Jahre ......

*14   

Pompey wurde durch den Vesuvausbruch zerstört, am 24. August 79 v.  Drusus besiegte die gemanische Stämme d. Teutonen u. Zimbern. 50 v. Letzter großer Jllyrer-Aufstand gegen die Römer,6-8 vor AC .                                                                                                            

 

Römische Kaiserzeit:15 vor AC-375 AC

*15  

Es ist das Zeitalter des Straßenbaues über die Alpen. Die erste Straße baute Claudius, von Altino an der Adria aus, über das Valsugana, Trient, Meran, Reschen, Landeck, Nassereith, Reutte, Füssen nach Augsburg und weiter über den Limes, in den Jahren 45-47 AC. Unser  Land wurde geteilt, ab der Ziller östlich  und südlich des Inn`s, kam es zur Provinz Norikum, der westliche Teil zu Rätien Prima mit der  Hauptstadt Curia (Chur).

Der 2. Weg über die Alpen, führte über den Brenner , erbaut 195 und  215 AC. Ein 3. Weg, schon vorher gebaut, von Aquiläa nach Aguntum (Lienz) durchs Pustertal, Brenner, Velidena. Von Wilten wahlweise nach Osten durchs Unterinntal nach Rosenheim (Pons Oeni),  oder über Zirl (Teriolis) nach Scharnitz, Partenkirchen nach  Augusta Videlicorum (Augsburg). Auf diesem Wegen hatten die Römer alle 40 bis 70 km eine Station errichtet und mit Legionären besetzt.                                                                                                                     

 

Julius Cesar hat Gallien unterworfen.        

Die Römer führten Krieg gegen die Markomannen (Böhmen)160 AC. Kaiser Alexander Severus wurde am Main beim Alemannenfeldzug erschlagen (+235 AC.

Kaiser Valerian,253-260 AC.

Sieg von Gallienus über die Alemannen in Mailand (259 AC)

Sieg von Gallienus über die Goten in Trakien (268 AC)  

*16   

Die große Völkerwanderung hervorgerufen durch den Hunnensturm im Jahr 375 AC, veranlaßte die Römer die Grenzstationen im Norden  und Osten aufzulassen und sich bis Verona zurückzuziehen. Es kam zwar um das Jahr 450 zu einer großen Völkerschlacht, auf den Katalaunischen Feldern in Frankreich, der siegreiche Feldherr war Aätius. Hunnenkönig Attila starb im Jahr 453 in Ungarn.

Mit dem Abzug der Römer entstand ein Vakuum in unserem Land, die die flüchtenden Völker vor den Hunnen , füllten. Zuerst die  Alemannen von Nordwesten, dann die Langobarden und später die Bajuwaren, durch das Inntal von Norden. Zuletzt die Slawen vom  Osten in das Pustertal.                                                                                                                                                                                 

   

Frühe Mittelalter:375-1363 AC

*17   

Nach dem Rückzug der Römer, bis nach Verona, kamen die Germanen in unser Land und besiedelten es wieder. Das Römische Reich zerfiel, zuerst kam der germanische Heerführer Odoarka im Jahr 476 und stieß den römischen Kaiser vom Thron.

Italien wurde ein germanisches Reich. Dann regierte von  Ravenna aus der große Ostgotenkönig Theoderich (493-526). In unserem Lande kannte man ihn unter den Namen, Dietrich von Bern (Verona). Ab dem Jahr 568 machten die Langobarden sich in Italien breit.

Mit diesen Ereignissen waren die großen Völkerwanderungen beendet. Es kam die Zeit des großen Frankenkönigs Karl d. Große 742- 814. Tassilo III. +786, er gründete Innichen, Kremsmünster, Chiemsee und viele Klöster mehr.                                                                               

Die karolingische Zeit endete mit Kaiser Arnulf  850-99. Der größte Teil unseres Landes war in Besitz der großen Bistume. Brixen, Augsburg, Chur, Salzburg, Aquilea, Trient, Regensburg und Freising.

 

*18   

Besiedlungsgeschichtlich ist für mich hauptsächlich das Ötztal und Sellraintal von großer Bedeutung, und hier haben sich weitreichende  Ergebnisse ergeben.  Die von H. Heuberger ,1994  gemachte C 14 und Pollenanalyse in der Gegend Nösslach, Au und Unterlängenfeld  haben gezeigt,  dass die Kulturraumentwicklung sehr spät im mittleren Ötztal eingesetzt hat.

Bergsturz von Köfls 8700 vor heute, 890-1000 AC erste Siedlungszeichen, 1160-1250 1.Getreideanbau und waldfrei. Die Pollenanalyse  ist auf Unterlängenfeld bezogen (1167m).                                                                                                                                                    

 

*19  

Nach den Gebietsteilungen der Kaiser, kam das "Land im Gebirge" östlich der Ziller, an die Herrschaft der bairischen Grafen Wittelsbacher.   Die Grafschaft mittleres Inntal, westlich der Ziller bis an die Mündung der Melach bei Zirl, sowie das ganze Wipptal mit allen Seitentäler  wurde vom Kloster Brixen verwaltet und später an die Andechser Grafen als Lehen vergeben. Brixen hatte dieses Gebiet von Kaiser  Konrad II 1024-39 erhalten.

Es kam die Zeit der Grafen von Andechs im mittleren Inntal.

Berthold II +1151

Berthold III +1188, Marktgraf von Istrien 1173,Herzog von Meranien  (Kroatien und Istrien) 1180                                                                                                                                                                                                                              Berthold IV +1204,Tauschvertrag mit Kloster Wilten,was zur Gründung von Innsbruck durch die Andechser führte(1180).

Otto I +1234

Otto II +1248,oo Elisabeth von Tirol  (Elisabeth und Adelheid waren die  Kinder von Albert III von Tirol.)  Stadtrechtsurkunde von  Innsbruck (1239). Die  Andechser  starben   in  der männliche Linie 1248 aus.                                                                                              

 

*20  

Das westliche Tirols kam als Kaiserlehen in die Hand von den Grafen Welfen, dann Hohenstaufen, Ronsberg, Eschenlohe, Ulten, Hirschberg, dieser übergab seine Besitzungen an Meinhard II von Görz.

War es Weitsichtigkeit oder Machtgier, auf jeden Fall hat Meinhard II  von Görz ( er reg.1258-95, sein Vater, Meinhard I +1258,)  heiratete Adelheid von Tirol. Adelheids Vater war Albert III von Tirol +1258. Meinhard II heiratete die Witwe von Kaiser Konrad IV +1254, hat seine Besitzungen stark erweitert. Als er 1295 verstarb hinterließ er nicht nur 3 Söhne, Ludwig , Graf von Tirol (er regierte 1295-1305), Otto, Herzog von Kärnten (er reg.1305-10) und Heinrich von Böhmen, König von Böhmen 1307-10, Graf von Tirol ,sondern ein  Verzeichnis seiner Besitzungen, es waren ca.1600 Höfe ,die in einem Urbarbuch aufgeschrieben wurden.                                                         

Heinrich von Böhmen, reg. 1310-35, +1335 auf  Schloss Tirol, hatte ein interessantes  Schicksal, obwohl er 3 Gemahlinnen hatte, Anna von Böhmen +1313, Adelheid v. Braunschweig +1320, Beatrix von Savoyen +1331,ein fröhlichen Hof führte, hinterließ er nur eine eheliche Tochter Margaretha+1369 in Wien, mit dem späteren Zunamen Maultasch. Margaretha,reg.1335-63, heiratete mit 12 Jahren den 10 jährigen Johann Heinrich von Luxenburg+1375, doch ungeschieden heiratete sie 1342 ein 2. Mal und zwar Herzog Ludwig v. Bayern +1361.

Als auch der Erbprinz Meinhard 1363 verstarb, buhlten die verschiedensten Herrschaftshäuser und Grafen um die Gunst  Margarethas, um   in den Besitz des Landes Tirol zu kommen.

*21  

Margaretha entschied sich,1363, für das Haus Habsburg, weil    Rudolf IV  +1365  die Anerkennung  ihrer 2.Ehe  beim  Papst  erreichte. Sowohl den Luxenburgern in Böhmen als auch der Herzog Bayern`s  waren mit diesem Vertrag nicht einverstanden und es kam 1369 zum bayrischen Vergeltungsschlag. Das bayrische Heer plünderte und brandschatzte das Inntal aufwärts bis nach Imst, nur Hall konnten sie nicht einnehmen, dann zogen die Heerscharen über dem Fernpass ab. Erst der Friedensvertrag von Schärding 1369 machte Frieden in Tirol. Das Haus Habsburg trat die erhaltene Morgengabe Margaretha`s die Gerichte Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg an die Bayern ab.

Jedoch waren die Regierungsjahre Margarethas für die Bevölkerung verheerend, zuerst die Pest, dann die Bayern. Durch diese Ereignisse  hat sich die Bevölkerung um mehr als die Hälfte verringert.

Auch die kälter werdende Zeit mit 2 schrecklich verregneten Sommern, die das Korn nicht ausreifen ließ, die anschließende Hungersnot, Heuschreckenplage. Ach was für ein Jammertal!                                                                                                                                         

 

Späte Mittelalter:1363-1563  

*22  

Die Zeit der Habsburger. Rudolf IV erwirbt Tirol von Margarethe Maultasch 1363, er regiert nur bis 1365. Rudolfs Brüder, Leopold III   (1365-79 u. bis 86) und Albrecht III, (1365-79 u.1386-95) übernahmen gemeinsam die Regierungsgeschäfte .

Der Tiroler Adel stand in Hochblüte und es gab vorsichtigen Widerstand gegen die Habsburger. Denn in der folgenschweren Schlacht  zu Sempach 1386, verlor nicht nur Leopold III das Leben, sondern auch zahlreiche Tiroler.

Es bildete sich der Falkenbund  mit Heinrich von Rottenburg und die Brüder Starkenberger in Nordtirol und der Elefantenbund ,um  Ulrich von Matsch, dem auch Oswald von Wolkenstein +1445 angehörte, in Südtirol.

Albrecht IV, war Vormund für seinen Vetter Friedrich IV in den Jahren 1395-1404  

1404 bis 1439 war die Regentschaft von Herzog Friedrich IV, mit 2 jähriger Unterbrechung. Für "Friedrich mit der leeren Tasche", wie er vom Volk bald genannt wurde, waren es turbulente Zeiten.

Zuerst bekämpfte er den mächtigen Landesadeligen, Landeshauptmann Graf Heinrich von Rottenburg 1410,  dann die  Aufensteiner bei   Matrei, beide Burgen ließ Friedrich schleifen.                                                                                                                                                 

 *23     

1414 berief Kaiser Sigismund das Konzil nach Konstanz ein, wo auch Papst Johannes XXIII anwesend war. Friedl, ein Freund des Papstes kam in Ungnade, und er flüchtete über den Arlberg nach Berneck im Kaunertal 1416. Sein Bruder, Ernst v. d. Steiermark (sein Sohn Friedrich V war Maximilian`s  Vater) übernahm für kurze Zeit die Regentschaft in Tirol (1415-17) und der Tiroler Adel sah sich in Sicherheit. Doch nach dem Ausgleich zwischen den Brüdern Friedrich und Ernst auf Schloss Kropfsberg 1417, folgte die Abrechnung mit dem Tiroler Adel, vor allem mit den mächtigen Herrn von Starkenberg 1424.                                                                                                                                    

Den Frieden in Tirol nützte Friedrich um den Bergbau  voranzutreiben, und bei seinem Ableben hinterließ er einen gewaltigen  landesfürstlichen Silberschatz.

Friedrich V, Röm.-Deutscher Kaiser regierte als Vormund von Sigmund von 1439-44.  

Sein Sohn Sigmund (der Münzreiche)1427-1496, war noch zu jung für die Regierungsgeschäfte, so wurde Sigmund entgegen dem Wunsch  von Friedl, auswärts aufgezogen und unterrichtet.

(Dr. Fuchsmagen und er spätere Papst Pius II waren seine Lehrer) Als Sigmund 1446 nach Tirol heimkehrte, wurde er begeistert empfangen,   aber der Schatz war verschwunden.

Sigmund war 2 mal verheiratet, und zwar mit Eleonora von Schottland +1480 und mit 57 Jahren die 15 jährige Katharina von Sachsen. Doch er hatte keine legalen Nachkommen, sehr wohl über 40 illegitime Kinder. Die Tiroler verziehen Sigmund fast alles, jede Torheit , denn seine Volksverbundenheit und sein Charme war sprichwörtlich. Doch den Krieg gegen Venedig den er vom Zaun gebrochen hatte (1487) ließ das Faß übergehen, so mußte er 1490 zugunsten seines Vetters Maximilian abdanken. Er starb am 4.3.1496 an Gicht.

*24  

In der Zeit Sigmunds wurden viele Burgen gebaut, Sigmundskron, Sigmundslust, Neuhof in der Innsbrucker Burg. Die Bergwerksordnung Münzordnung 1482-87, Münzverlegung von Meran nach Hall 1477, es war eine echte Hochblüte für die Tiroler.                                             

*25   

Die Regierungszeit Max I 1490-1519, dieser Zeitabschnitt ist heute sehr populärer, aber  für Tirol historisch gesehen eine schlechte Zeit. König Max I und ab 1508 Kaiser , geb.1459, heiratet 1477 die begehrteste Erbtochter Europas Maria von Burgund, die 1482 verstarb. Die 2.Ehefrau war Bianca Maria Sforza, oo im März 1494 in Hall, Mitgift hatte sie von 400.000 Gulden. Bianca Maria verstarb 1511,  sie ist in Stams begraben.                                                                                                                                                                                

*26  

Der Kaiser auf Reisen, wie er sich selbst nannte, hatte viele Leidenschaften, eine davon war die Jagd, und die 2. die Kriegskunst. Max plünderte immer die Landeskasse, verpfändete das reiche Silberbergwerk in Schwaz an die Fugger, ließ seine Rechnungen von der Salzsaline Hall bezahlen. Da ist es nicht verwunderlich dass es zu einem Aufstand kam. Für die Jagd und sein Wild  ließ er die Zäune um die Wiesen und Äcker   niederreißen, was bei den Bauern auf großen Unmut und Verärgern stieß. Bei den zahlreichen Kriegen, gegen Venedig, Mailand  u.s.w. war der Krieg gegen den Fürstbischof von Chur im Obervintschgau für Tirol sehr verlustreich und kritisch. Wegen diesem verlorenen    Krieg, Tirol verlor das Unterengadin, mußte Max auf Drängen der  Tiroler Stände, die "Landlibell" (23.6.1511) unterzeichnen, die besagt ,  nur dann Kriegsdienst zu leisten, wenn das Land unmittelbar angegriffen wird.                                                                                                  

In ganz Tirol wuchsen neue Bauten, (Goldenes Dachl, Grabmal, Zeug- haus, Martinsbühel ,mehrere Jagdhäuser) und Befestigungen  (Lienzer Klause) aus dem Boden. Auch kamen die Gerichte Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg von den Wittelsbacher wieder zu Tirol.

*27 

Gegen Ende seines Lebens reiste  Max mit dem Hofstab nach Tirol, aber kein Wirt nahm den Kaiser auf, denn die nicht beglichenen Schulden waren Ursache, dass der Hoftross nur ein paar Tage am selben Ort verweilen konnte. Die Reise ging über Salzburg ,Wels nach Wiener  Neustadt. Doch in Wels verschied Max am 12. Jänner 1519, nach 68 Jahren, 9 Monaten und 19 Tage  von dieser Welt.                                 

Weil schon 1506 sein Sohn Phillipp (d.Schöne)verstorben ist, übernahm dessen Sohn Karl (V) 24. 2. 1500-58 ,die Regentschaft Tirols. Karl war Deutscher König (1519) und Römischer Kaiser (1530).  

Doch 1522 übernahm Karls Bruder , Ferdinand (I)1503-64 die Regierung in Tirol. Ferdinand ,Deutscher König (1531) u. Römischer Kaiser (1558).

*28    

Es kamen schwere Zeiten auf Ferdinand zu. Die aufgestauten nicht gelösten Probleme aus der Zeit Max I ließen das Fass überlaufen. Es kam zum Bauernaufstand (1525), von Sterzing aus unter Michael Gaismaier dem wirklich einzigen Tiroler Freiheitshelden er kam nur zu früh.                                                                                                                                                                                                           

Das Trientner Konzil 1543-63 brachte die Matrikenführung  (Tauf-,Heirats-, Totenbuch) hervor.                    

 

 

Neuzeit:1563- jetzt

*29   

Sein Sohn Ferdinand II, regierte von 1564-95. Er war verheiratet in 1.Ehe mit Philippine  Welser oo 1557(eine bürgerliche)+1580, in  2. Ehe mit  Anna Katharina Gonzaga oo 1582. Die Geschäfte führte Kanzler Biener. Erzherzog Ferdinand II ,erstellte das  landesfürstliche Urbar(1588).                                                                                                                                                                       

*30 

Papst Gregor XIII, führt den neuen Kalender ab 15.10.1582 ein, und stirbt im Jahre 1584.

In der Folge kamen folgende Habsburger als Landesherrn  und Grafen von Tirol, nach Tirol.:                                                                         

Rudolf II  1596-1602,Deutscher König (1575) ,Römischer Kaiser (1576)

Maximillian III, der Deutschmeister  1602-12 Gubernator  1612-18 Regent

Leopold V  1618-32

Claudia v. Medici 1632-46, +1648

Ferdinand Karl  1646-62,ooAnna v. Medici 1646

Sigmund Franz 1662-65,oo Claudia Felizitas 1673,+1676

*31 

1665 starb die Tiroler Habsburgerlinie aus. Tirol wurde von einem Landeshauptmann oder  Gubernator regiert.                                             

Leopold I 1665-1705, Römischer Kaiser 1658,  3. oo Claudia  Felizitas,    4.oo  Eleonora v. d. Pfalz,+1720

Josef I 1705-11

Karl VI  1711-40

*32 

Maria Theresia  1740-80,  Römischer Kaiser  1745-65, oo Franz Stefan  v. Lothringen.

Josef II  1780-90,u.1765,  Römischer Kaiser 1765,  in  Österreich   Mitregent 1765-80                                                          

Leopold II  1790-92

Franz II  1792-1835, Römischer Kaiser 1792-1806,Kaiser v. Österreich 1804-35

Ferdinand I  1835-48, der Schwache

Franz Josef I  1848-1916,Kaiser v. Österr. u. König v. Ungarn

Karl I  1916-18,+1922

Ab 1919 ist Österreich eine Republik, das Recht geht vom Volk aus.

Ab 1938 bis 1945 war Tirol ein Teil des Großdeutschen Reiches.

Ab 1945 ist  Tirol ein Bundesland der Republik Österreich.                                                                                                                          

______________________________________________________________________________ 

Literatur und Fußnoten im Anhang:

 

*1

Alexander u.Edith Tollmann,Verlag Knaus 1993+95."Die Sintflut gab es doch!"
Der Hergang und die Auswirkungen eines gewaltigen Kometeneinschlages, auch als Sintflutereignis zu sehen. Neben den 7 Haupteinschläge, die auf das Festland nieder und zwar auf Köfels im Ötztal.

Weitere Literatur über dieses Ereignis:
F.E.Süss ,1936,
H.Heuberger ,1975,"Das Ötztal u. seine Bergstürze",UBI-55.168/2,2,

 

*2

Gerhard Abele,1974,München,"Bergstürze in den Alpen", wiss. Alpenvereinsheft 25,UBI-113118/25. Und in den Innsbrucker Geographische Studien Band II Seite 145,UBI-55.168/2,2;Bergsturz am Fernpaß.
Durch den Impakteinschlag entstandene Bergstürze oder andere Ereignisse, in Tumpen, Tschirgant, Haiming, Fernpaß, Eibsee.

 

*3

Bernhardino Bagolini u.Annaluisa Pedrotti,Trient,1992,
Veröff.d.Uni Innsbruck,UBI-54.384/187,2 Seite 359.

 

*4

Reimo Lunz,"Ur-und Frühgeschichte des Passeiertales",Verlag-Papier Profi St.Leonhard,1993,Seite 15

 

*5

Osmund Menghin,Innsbruck,1969,"Innsbrucker Beiträge zur Kulturgeschichte", Bd.29,TLA-X/244a
Werner Kneußl,Innsbruck,1973,Zeitschrift für Gletscherkunde,Bd-9,Seite 237-38. C 14 Altersbestimmung der Höhlenbärenknochen in der Tischoferhöhle im Kaisertal.

 

*6

Uni Innsbruck,Institut-Bericht für Hochgebirgsforschung,1995,Seite 7.
Der im Kaunertal westlich oberhalb der Gepatschalpe auf 2300 m geborgene Baumstamm, ergab ein hohes Alter zwischen 7600 und 6000 vor heute: C14.

 

*7

Uni Innsbruck,Veröff.d.Uni-Innsbruck Bd.187,"Der Mann im Eis",1992,Ubi-54.384/187,2b  
Heide Göttner Abendroth,1997,"Matriachate als herrschaftsfreie Gesellschaften"; (Lebensform der Räter im Alpenraum ?)

 

*8

Gero Merhart,Innsbruck 1927,"Archäologisches zur Frage der Jllyrer in Tirol" UBI-21.869
Wilhelm Sydon,Horn 1995,"Der Hallstattzeitliche Bronzefund in Fließ,Oberinntal" UBI-68.4737/A,3.

 

*9

Alois Lechthaler,Innsbruck,1948,"Geschichte Tirol s",UBI-31.936
Karl Finsterwalder,Innsbruck,1949,"Namensgeschichte "

 

*10

Hermann M.Ölberg,Innsbruck,1971,"Innsbrucker Beitrag zur Kulturgeschichte", Bd.16,TLA-X/244,

 

*11

Morton,"Hallstattkultur",UBI-241.776
Richard Heuberger,Innsnbruck,1932,"Rätien"Schlern-Schriften Nr.20,UBI-34.837/

 

*12

K.Spindler,"Die frühen Kelten",1991
Timothy R.Roberts,Verlag Athenaion,1997,"Mythologie der Kelten",

 

*13

R.Pittioni,"La Tene-Zeit",UBI-257.379/5
Helene Miltner,Innsbruck 1944,"Die Jllyrer-Siedlung in Vill",Grabungsbericht !

 

*14

Schlern 21,Strabon,geb.64 vor AC,gest.20 AC,Geograph und Erdkunde,
Hermann Ölberg,Innsbruck,1971,"Innsbrucker Beitrag zur Kulturgeschichte" Bd.16,TLA.-X/244

 

*15

Karl Peutinger,+ 1547,Augsburg,"Tabula Peutingeriana",mittelalterliche Kopie einer antiken Weltkarte.UBI-.
Theodor Mommsen,römischer Geschichtsschreiber,1873-Bd.III und Karte VIII v.1902 -Vertera Romanorum Itineraria,sowie Römische Geschichte  Bd.V Seite 184+185.
P.C.Planta,Berlin,1872,"Das alte Raetien",UBI-37.793.Bergpfade u.Straßen über die Alpen,Seite 75,die Inschriften der Meilensteine von Töll und Feltre.
Walter Cartellieri,Leipzig,1926,"Die römischen Alpenstrassen"in Tirol,UBI-13.198.
 Armon Planta,"Neues von der Via Claudia Augusta",1980,Veröf.d.Ferdinandeum Bd.60.

 

*16

Alois Lechthaler,1948,"Geschichte Tirols",UBI-31.936  

 

*17

Richard Heuberger,1935,Schlern-Schriften,Bd. 29,"Vom Osträtien zur Grafschaft Tyrol".Die raumpolitische Entwicklung einer mittelalterliche deutschen Grenzlandschaft. UBI-34.837/29
Herzog Tassilo III,"Urkunden",Österr.Geschichtsforschung Bd.-71,1963,TLA-X/32.  

*18

Gernot Patzelt,Uni-innsbruck,Jahresbericht 1995 für Hochgebirgsforschung,Seite 20,"Modellstudie Ötztal"

.

*19

Öfele,Innsbruck,1877,"Geschichte der Grafen von Andechs",TLA-2316

 

*20

Oswald Zingerle,Wien,1890,"Urbar Meinhard II",AC 1288,Östrr.Geschichts-Quellen
Bd.45,TLA-4325

 

*21

Laurin Luchner,München,1982,"Tirol",von Kufstein bis Landeck,Verlag-Prestl.

 

*22

Anton Noggler,Innsbruck,1882+83,"Progamm d.Staatsgymnasium Innsbruck" UBI-25.245

 

*23

Hermann Walch,Innsbruck,1950,"Die Starkenberger",Schlern-Schriften Bd.110, Imster Buch.

 

*24

Moser+Rizzoli+Tursky,Innsbruck,1984,"Tiroler Münz-Buch",Verlag Haymon

 

*25

Maximilian I,Mailand,1996,"Tiroler Ausstellungsstraße",Edizione Charta

 

*26

Otto Stolz,Wien,1923,"Politische-historische Landesbeschreibung von Tirol", AÖG;Bd.107.

 

*27

Jörg Kölderer,Innsbruck,1500,"Jagd und Fischerei-Buch",UBI-

 

*28

Fridolin Dörrer,Innsbruck,1982,"Protokoll vom 15.-19.Nov.1976",Veröf.TLA: Helmut Gritsch,Literaturbericht über Michael Gaismair.

 

*29

Josef Hirn,Innsbruck,1885,Bd.1,"Erzherzog Ferdinand II von Tirol"

 

*30

Josef Egger,Innsbruck,1872-80,3 Bände,"Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten" bis in die Neuzeit.

 

*31

Otto Stolz,Innsbruck,1955,"Geschichte des Landes Tirol",Bd.1.

 

*32

Schulbuch,Jung Österreich.

 

 

 

Geschehen im Monat April 1998,

eine Aufzeichnung von K©PP WERNER,6060 Hall,Straubstr.9