Um mir das immerwiederkehrende Suchen zu ersparen stellte ich diese Aufzeichnung zusammen sowie die Fachbücher dazu.
Zeitreise Tirols
Als
der Mann vom Tisenjoch am 19. Sept.1991 gegen 13.30 Uhr von einem deutschen
Ehepaar entdeckt wurde, entstand eine wahre Sucht nach der Urgeschichte in
unserem Land. Dieser Fund spornte die verschiedensten Urzeitgeschichtler
und Wissenschaftler dazu an,
genaueres über die Besiedelung in den Hochtälern und Höhen zu
erforschen. Auch mein Forscherdrang blieb nicht verschont, deshalb habe ich für
mich ein Nachschlagwerk zusammengestellt.
Steinzeit:6000-2500
vor AC
*1
Nach dem gewaltigen Kometeneinschlag im Jahre 9545 vor heute, +-weniger Jahre bei Neumond am Herbstanfang ,(7553 vor Anno Christi), wo seit diesem Zeitpunkt das Ötztal und das Oberinntal durch starke Bergstürze die Landschaft und Täler sich veränderten, nach eben diesen Zeitpunkt hat sich der Beginn des Steinzeitalters in unseren Land abgezeichnet.
*3
Es ist verständlich daß aus dem Steinzeitalter es nur sehr rare Funde gibt, zahlreicher in Südtirol und Trentino, denn der Alpenraum war fast nicht besiedelt, es verirrten sich nur vereinzelt Hirten und Jäger aus dem Etschtal über die Jöcher in die nördlichen Hochtäler Tirols.
*4
Mesolithische
Silex (Hornstein)-und Bergkristallabsplitterungs-Funde auf dem Jaufenkamm
(1992,Schlattacherjoch)
*5
Silexpfeilsplitter und Absplitterungensfunde in der Nähe von Vent im Ötztal, Fund von Bearbeitungssplitter im Fotschertal im Sellraintal. Höhlenbär-Fund in der Tischofer-Höhle im Kaisertal bei Kufstein, die auf Geroldseck ausgestellt sind.
*6
Pollenanalyse von der Gurgler Alm (2250m), durchgeführt von K.D. Vorren im Jahre 1993, haben ergeben, daß der Beginn von Brandrohdungen mit anschließender Beweidung in die Zeit 4500 und 4200 vor AC fällt, also 6200 Jahre vor heute. Die Waldgrenze schwankte zwischen 2100 und 2300 m.
Kupferzeit:2800-2400
vor AC
*7
Obwohl das Kupferzeitalter sehr kurz war, ist diese Zeitperiode dank des Auffindens von Ötzi sehr gut erforscht und dokumentiert.
Bronzezeit:2500-1000
vor AC
*8
In Tirol ist das Bronzezeitalter später ausgeklungen als im Osten und Süden des Alpenhauptkamms. Funde, an die 300 Einzelstücke, geben einen Hinweis, daß im Alpenraum auf Hochflächen Siedlungen bestanden. Um Imst, Himmelreich bei Wattens, Hötting, Sistrans, Aldrans Zirl, Wörgl u. Kufstein. Kupfergruben gab es in Prettnau im Ahrntal und in der Nähe von Kitzbühel, Kelchalpe u. Schattberg (1300 vor AC). Der Depotfund in Ried i. Oberinntal (1831),der im Ferdinandeum liegt und in Fließ (1990)mit 378 Stücke, sei hier auch erwähnt.
*9
Es gab Barrengeld, Bronzeringe als Geld, vor allem Äxte. Der jungen Bronzezeit gehören die Inntaler Grabfelder an, Mühlau, Wilten, Schwaz, Matrei, Perjen und vor allem am Egerndorfer Wald, bei Wörgl. Der Hinweis ist, daß der Stamm der Jllyrer im Inntal lebte (Urnengräber). Dessen Aussehen ist dem Speckbachertyp sehr ähnlich. Man beachte die Häufigkeit der "s" Endungen in den Ortsnamen in Tirol die man für jllyrisch hält, so zum Beispiel, Fritzens, Wattens, Mieders, Fulpmes, Igls u.s.w.
Jllyrer
in Tirol:
*10
Ein
Indogermanisches Volk.
Die
Lehrmeinung der Wissenschaftler gibt den Raum Dalmatien oder Lausitz Schlesien,
wegen der Urnengräber als Urheimat der Jllyrer aus.
Einige
vermuten, dass die Jllyrer von den Hethiter abstammen, weil dieser Stamm sehr
gut mit Metallen umgehen konnte (sie kannten schon das Eisen) . Die Hethiter
lebten in der heutigen Türkei um Ankara, und das östliche Mittelmeer. In dem
Zeitraum 2200 bis 1300 vor AC, also 600 Jahre, und wanderten dann Richtung
Westen und Norden oder wurden dorthin vertrieben.
Nachdem
die Jllyrer sich mit den Japoden (Istrien an Save u. Drau) lange Zeit
bekriegten, obwohl beide Völker gemeinsame Mythen, Göttersagen,
Gottesdienstordnung und Rechtssprechung hatten, setzten sich die Jllyrer durch
und machten daraus ihre Provinz und Königreich Noricum (Slovenien u. Kärnten).
Nachdem die herrschenden Adelsfamilien zu aufwendig lebten und zu viele Abgaben verlangten, kam es zum Aufstand der Bauern (500 vor AC),an der Spitze ein Kämpfer Namens Bardyilis, der die Herrschende Karste vernichtete, und dann sich selbst zum König wählen ließ. König Bardylis herrschte klug und wurde über 90 Jahre alt.
Hallstattzeit:900-390
vor AC
*11
Der Übergang von Bronze zu Eisenwerkzeug hat dieses Zeitalter gekennzeichnet. Der Fund der Solequelle auf der Dammwiese ober halb von Hallstatt und die Gewinnung des Salzes daraus, läuteten ein neues Zeitalter ein. Weitere Salzberge wurden in Schwäbisch Hall (Keltisch) und Wielizka ausgebeutet.(Steinsalz gibt es nur im Haselgebirge, Ton und Kochsalz. Heidergebirge entsteht wenn ein Stollen sich wieder verschließt. Am 1.4.1734 fand man einen Toten im Salz,150 Jahre alt, mit Namen Andrä Liezinger 45 Jahre alt, war mit 15 Leuten verschüttet worden)
Die
sagenhaften Brüder Romulus und Remus gründeten ROM, im Jahre 753 vor AC. Nach
250 Jahren beherrschten sie ganz Latium, dessen Sprache das Latein noch heute
gebraucht und gelehrt wird. Nach weiteren 250 Jahren, gehorchte ihnen ein
Weltreich, von Afrika bis Asien und Europa.
Die
Kelten:
*12
Um
500 vor AC kamen die Kelten in den Alpenraum. Die Kelten waren auch ein
Indogemanisches Volk, aber sie kamen von Nordwesten Europas. Vor allem im
Alpenvorland und Panonien vermischten sie sich mit den Jllyrern, und erbauten
sich mächtige Fürstensitze und Grabstätten (Niederösterreich, Schwaben, Bayern).
Die
Kelten waren Agrarier, sie kannten keine städtische Zentren,
aber sie brachten den Pflug mit, (den Pflug kannten sie schon 2 Tausend
Jahre, Pflugmesser aus Bronze) düngten ihre Äcker mit Kalk u. Mergel.
Bauten
Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, Hirse, Bohnen, Linsen und Hanf u. Flachs an und
hielten Rinder und Schweine. Den Vorrat legten
2.Sippe
(Fine)
3.König
(Ri)
4.Priester
(Druide)
5.Krieger
6.Bauer
7.Sklave
Die
Kelten kannten keine Götterabbildung, dies wurde später von den Mittelmeervölkern
übernommen (Griechen). Auch waren die Kelten die Erfinder der Geldmünzen (300
vor AC), Regenbogenschüsselchen).
La
Tene-Zeit:500-15
vor AC
*13
Aus
der La Tene-Zeit gibt es wenige Funde in Tirol, wohl weil die römische Legionen
den Alpenraum mit ihrem Bestreben den Norden ihres Reiches, vor allem die zwei
germanischen Völkerstämme, die Teutonen und Zimbern zu unterwerfen, dabei auch
die heimischen Stämme niedermetzelten. Die heimischen Stämme waren im
Unterinntal die Fokunates, im Silltal u. Inntal die Breonen, um Brixen die
Isarker, im Vintschgau die Venosten ,vielleicht hat auch das Reich der Venosten
in das Oberste Inntal gereicht ?Der Hinweis, Venet, Vent.
Die
La Tene Zeit hatte viele Kriege und Eroberer zu verzeichnen.
Keltensieg
gegen die Römer im Jahr 287 vor AC
Alexander
d. Große, + 323 vor AC
Krieg
zwischen den Römern und Jllyrern, bei Pyrrus in Italien im
Jahre 280 bis 275 vor AC
Niederlage
der Kelten im Jahr 222 vor AC
Zerstörung
von Karthago u.Korinth,146 vor AC
1.
Millitärstraße
außerhalb Italien
Via
Egnatia, durch Griechenland von Westen nach Osten , Saloniki. Köln wurde gegründet
im Jahre ......
*14
Pompey wurde durch den Vesuvausbruch zerstört, am 24. August 79 v. Drusus besiegte die gemanische Stämme d. Teutonen u. Zimbern. 50 v. Letzter großer Jllyrer-Aufstand gegen die Römer,6-8 vor AC .
Römische
Kaiserzeit:15
vor AC-375 AC
*15
Es
ist das Zeitalter des Straßenbaues über die Alpen. Die erste Straße baute
Claudius, von Altino an der Adria aus, über das Valsugana, Trient, Meran,
Reschen, Landeck, Nassereith, Reutte, Füssen nach Augsburg und weiter über den
Limes, in den Jahren 45-47 AC. Unser Land wurde geteilt, ab der Ziller östlich
und südlich des Inn`s, kam es zur Provinz Norikum, der westliche Teil zu
Rätien Prima mit der Hauptstadt Curia (Chur).
Der 2. Weg über die Alpen, führte über den Brenner , erbaut 195 und 215 AC. Ein 3. Weg, schon vorher gebaut, von Aquiläa nach Aguntum (Lienz) durchs Pustertal, Brenner, Velidena. Von Wilten wahlweise nach Osten durchs Unterinntal nach Rosenheim (Pons Oeni), oder über Zirl (Teriolis) nach Scharnitz, Partenkirchen nach Augusta Videlicorum (Augsburg). Auf diesem Wegen hatten die Römer alle 40 bis 70 km eine Station errichtet und mit Legionären besetzt.
Julius
Cesar hat Gallien unterworfen.
Die
Römer führten Krieg gegen die Markomannen (Böhmen)160 AC. Kaiser Alexander
Severus wurde am Main beim Alemannenfeldzug erschlagen (+235 AC.
Kaiser
Valerian,253-260 AC.
Sieg
von Gallienus über die Alemannen in Mailand (259 AC)
Sieg
von Gallienus über die Goten in Trakien (268 AC)
*16
Die
große Völkerwanderung hervorgerufen durch den Hunnensturm im Jahr 375 AC,
veranlaßte die Römer die Grenzstationen im Norden und Osten aufzulassen und
sich bis Verona zurückzuziehen. Es kam zwar um das Jahr 450 zu einer großen Völkerschlacht,
auf den Katalaunischen Feldern in Frankreich, der siegreiche Feldherr war Aätius.
Hunnenkönig Attila starb im Jahr 453 in Ungarn.
Mit dem Abzug der Römer entstand ein Vakuum in unserem Land, die die flüchtenden Völker vor den Hunnen , füllten. Zuerst die Alemannen von Nordwesten, dann die Langobarden und später die Bajuwaren, durch das Inntal von Norden. Zuletzt die Slawen vom Osten in das Pustertal.
Frühe
Mittelalter:375-1363
AC
*17
Nach
dem Rückzug der Römer, bis nach Verona, kamen die Germanen in unser Land und
besiedelten es wieder. Das Römische Reich zerfiel, zuerst kam der germanische
Heerführer Odoarka im Jahr 476 und stieß den römischen Kaiser vom Thron.
Italien
wurde ein germanisches Reich. Dann regierte von
Ravenna aus der große Ostgotenkönig Theoderich (493-526). In unserem
Lande kannte man ihn unter den Namen, Dietrich von Bern (Verona). Ab dem Jahr
568 machten die Langobarden sich in Italien breit.
Mit diesen Ereignissen waren die großen Völkerwanderungen beendet. Es kam die Zeit des großen Frankenkönigs Karl d. Große 742- 814. Tassilo III. +786, er gründete Innichen, Kremsmünster, Chiemsee und viele Klöster mehr.
Die
karolingische Zeit endete mit Kaiser Arnulf 850-99. Der größte Teil unseres
Landes war in Besitz der großen Bistume. Brixen, Augsburg, Chur, Salzburg,
Aquilea, Trient, Regensburg und Freising.
*18
Besiedlungsgeschichtlich
ist für mich hauptsächlich das Ötztal und Sellraintal von großer Bedeutung,
und hier haben sich weitreichende Ergebnisse ergeben.
Die von H. Heuberger ,1994 gemachte C 14 und Pollenanalyse in der Gegend
Nösslach, Au und Unterlängenfeld haben gezeigt, dass die Kulturraumentwicklung
sehr spät im mittleren Ötztal eingesetzt hat.
Bergsturz von Köfls 8700 vor heute, 890-1000 AC erste Siedlungszeichen, 1160-1250 1.Getreideanbau und waldfrei. Die Pollenanalyse ist auf Unterlängenfeld bezogen (1167m).
*19
Nach
den Gebietsteilungen der Kaiser, kam das "Land im Gebirge" östlich
der Ziller, an die Herrschaft der bairischen Grafen Wittelsbacher.
Es
kam die Zeit der Grafen von Andechs im mittleren Inntal.
Berthold
II +1151
Berthold
III +1188, Marktgraf von Istrien 1173,Herzog von Meranien
(Kroatien
und Istrien) 1180
Otto
I +1234
Otto
II +1248,oo Elisabeth von Tirol
(Elisabeth und Adelheid waren die
*20
Das
westliche Tirols kam als Kaiserlehen
in die Hand von den Grafen Welfen, dann Hohenstaufen, Ronsberg, Eschenlohe,
Ulten, Hirschberg, dieser übergab seine Besitzungen an Meinhard II von Görz.
War es Weitsichtigkeit oder Machtgier, auf jeden Fall hat Meinhard II von Görz ( er reg.1258-95, sein Vater, Meinhard I +1258,) heiratete Adelheid von Tirol. Adelheids Vater war Albert III von Tirol +1258. Meinhard II heiratete die Witwe von Kaiser Konrad IV +1254, hat seine Besitzungen stark erweitert. Als er 1295 verstarb hinterließ er nicht nur 3 Söhne, Ludwig , Graf von Tirol (er regierte 1295-1305), Otto, Herzog von Kärnten (er reg.1305-10) und Heinrich von Böhmen, König von Böhmen 1307-10, Graf von Tirol ,sondern ein Verzeichnis seiner Besitzungen, es waren ca.1600 Höfe ,die in einem Urbarbuch aufgeschrieben wurden.
Heinrich
von Böhmen, reg. 1310-35, +1335 auf Schloss Tirol, hatte ein interessantes
Schicksal, obwohl er 3 Gemahlinnen hatte, Anna von Böhmen +1313,
Adelheid
v. Braunschweig +1320, Beatrix von Savoyen +1331,ein fröhlichen Hof führte,
hinterließ er nur eine eheliche Tochter Margaretha+1369 in Wien, mit dem späteren
Zunamen Maultasch. Margaretha,reg.1335-63, heiratete mit 12 Jahren den 10 jährigen
Johann Heinrich von Luxenburg+1375, doch ungeschieden heiratete sie 1342 ein 2. Mal und
zwar Herzog Ludwig v. Bayern +1361.
Als
auch der Erbprinz Meinhard 1363 verstarb, buhlten die verschiedensten
Herrschaftshäuser und Grafen um die Gunst
Margarethas, um
in den Besitz des Landes Tirol zu kommen.
*21
Margaretha
entschied sich,1363, für das Haus Habsburg, weil
Rudolf IV
+1365
die Anerkennung
ihrer 2.Ehe
beim
Papst
erreichte. Sowohl den Luxenburgern in Böhmen als auch der Herzog
Bayern`s
waren mit diesem Vertrag nicht einverstanden und es kam 1369 zum
bayrischen Vergeltungsschlag. Das bayrische Heer plünderte und brandschatzte
das Inntal aufwärts bis nach Imst, nur Hall konnten sie nicht einnehmen, dann
zogen die Heerscharen über dem Fernpass ab. Erst der Friedensvertrag von Schärding
1369 machte Frieden in Tirol. Das Haus Habsburg trat die erhaltene Morgengabe
Margaretha`s die Gerichte Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg an die Bayern ab.
Jedoch
waren die Regierungsjahre Margarethas für die Bevölkerung verheerend, zuerst
die Pest, dann die Bayern. Durch diese Ereignisse hat sich die Bevölkerung um
mehr als die Hälfte verringert.
Auch die kälter werdende Zeit mit 2 schrecklich verregneten Sommern, die das Korn nicht ausreifen ließ, die anschließende Hungersnot, Heuschreckenplage. Ach was für ein Jammertal!
Späte
Mittelalter:1363-1563
*22
Die
Zeit der Habsburger.
Rudolf
IV erwirbt Tirol von Margarethe Maultasch 1363, er regiert nur bis 1365. Rudolfs
Brüder, Leopold III (1365-79 u. bis 86) und Albrecht III, (1365-79 u.1386-95)
übernahmen gemeinsam die Regierungsgeschäfte .
Der
Tiroler Adel stand in Hochblüte und es gab vorsichtigen Widerstand gegen die
Habsburger. Denn in der folgenschweren Schlacht zu Sempach 1386, verlor nicht
nur Leopold III das Leben, sondern auch zahlreiche Tiroler.
Es
bildete sich der Falkenbund
mit Heinrich von Rottenburg und die Brüder Starkenberger in Nordtirol
und der Elefantenbund ,um
Ulrich von Matsch, dem auch Oswald von Wolkenstein +1445 angehörte, in Südtirol.
Albrecht
IV, war Vormund für seinen Vetter Friedrich IV in den Jahren 1395-1404
1404
bis 1439 war die Regentschaft von Herzog Friedrich IV, mit 2 jähriger
Unterbrechung. Für "Friedrich mit der leeren Tasche", wie er vom Volk
bald genannt wurde, waren es turbulente Zeiten.
Zuerst bekämpfte er den mächtigen Landesadeligen, Landeshauptmann Graf Heinrich von Rottenburg 1410, dann die Aufensteiner bei Matrei, beide Burgen ließ Friedrich schleifen.
*23
1414
berief Kaiser Sigismund das Konzil nach Konstanz ein, wo auch Papst Johannes
XXIII anwesend war. Friedl, ein Freund des Papstes kam in Ungnade, und er flüchtete
über den Arlberg nach Berneck im Kaunertal 1416. Sein Bruder, Ernst v. d.
Steiermark (sein Sohn Friedrich V war Maximilian`s
Vater) übernahm für kurze Zeit die Regentschaft in Tirol (1415-17) und
der Tiroler Adel sah sich in Sicherheit. Doch nach dem Ausgleich zwischen den Brüdern
Friedrich und Ernst auf Schloss Kropfsberg 1417, folgte die Abrechnung mit dem
Tiroler Adel, vor allem mit den mächtigen Herrn von Starkenberg 1424.
Den
Frieden in Tirol nützte Friedrich um den Bergbau
voranzutreiben, und bei seinem Ableben hinterließ er einen gewaltigen
landesfürstlichen Silberschatz.
Friedrich
V, Röm.-Deutscher Kaiser regierte als Vormund von Sigmund
Sein
Sohn Sigmund (der Münzreiche)1427-1496, war noch zu jung für die Regierungsgeschäfte,
so wurde Sigmund entgegen dem Wunsch von Friedl, auswärts aufgezogen und
unterrichtet.
(Dr.
Fuchsmagen und er spätere Papst Pius II waren seine Lehrer) Als Sigmund 1446
nach Tirol heimkehrte, wurde er begeistert empfangen, aber der Schatz war
verschwunden.
Sigmund
war 2 mal verheiratet, und zwar mit Eleonora von Schottland
*24
In
der Zeit Sigmunds wurden viele Burgen gebaut, Sigmundskron, Sigmundslust, Neuhof
in der Innsbrucker Burg. Die Bergwerksordnung
*25
Die
Regierungszeit Max I 1490-1519, dieser Zeitabschnitt ist heute sehr populärer,
aber für Tirol historisch gesehen eine schlechte Zeit. König
Max I
und ab 1508 Kaiser , geb.1459, heiratet 1477 die begehrteste Erbtochter
Europas Maria von Burgund, die 1482 verstarb.
*26
Der
Kaiser auf Reisen, wie er sich selbst nannte, hatte viele Leidenschaften, eine
davon war die Jagd, und die 2. die Kriegskunst.
Max plünderte immer die
Landeskasse, verpfändete das reiche Silberbergwerk in Schwaz an die Fugger,
ließ seine Rechnungen von der Salzsaline Hall bezahlen.
Da ist es nicht verwunderlich dass es zu einem Aufstand kam. Für die Jagd und
sein Wild ließ er die Zäune
um die Wiesen und Äcker niederreißen,
In
ganz Tirol wuchsen neue Bauten, (Goldenes Dachl, Grabmal, Zeug- haus, Martinsbühel
,mehrere Jagdhäuser) und Befestigungen
(Lienzer Klause) aus dem Boden. Auch kamen die Gerichte Kufstein, Kitzbühel
und Rattenberg von den Wittelsbacher wieder zu Tirol.
*27
Gegen
Ende seines Lebens reiste
Max mit dem Hofstab nach Tirol, aber kein Wirt nahm den Kaiser auf, denn
die nicht beglichenen Schulden waren Ursache, dass der Hoftross nur ein paar Tage
am selben Ort verweilen konnte. Die Reise ging über Salzburg ,Wels nach Wiener
Neustadt. Doch in Wels verschied Max am 12. Jänner 1519, nach 68 Jahren, 9
Monaten und 19 Tage
von dieser Welt.
Weil
schon 1506 sein Sohn Phillipp (d.Schöne)verstorben ist, übernahm dessen Sohn
Karl (V) 24. 2. 1500-58 ,die Regentschaft Tirols. Karl war Deutscher König (1519) und Römischer Kaiser (1530).
Doch
1522 übernahm Karls Bruder , Ferdinand (I)1503-64 die Regierung in Tirol.
Ferdinand ,Deutscher König (1531) u. Römischer Kaiser (1558).
*28
Es kamen schwere Zeiten auf Ferdinand zu. Die aufgestauten nicht gelösten Probleme aus der Zeit Max I ließen das Fass überlaufen. Es kam zum Bauernaufstand (1525), von Sterzing aus unter Michael Gaismaier dem wirklich einzigen Tiroler Freiheitshelden er kam nur zu früh.
Das
Trientner Konzil 1543-63 brachte die Matrikenführung
(Tauf-,Heirats-, Totenbuch) hervor.
Neuzeit:1563-
jetzt
*29
Sein
Sohn Ferdinand II, regierte von 1564-95. Er war verheiratet in 1.Ehe mit
Philippine
Welser oo 1557(eine bürgerliche)+1580, in 2. Ehe mit
Anna Katharina Gonzaga oo 1582.
*30
Papst
Gregor XIII, führt den neuen Kalender ab 15.10.1582 ein, und stirbt im Jahre
1584.
In der Folge kamen folgende Habsburger als Landesherrn und Grafen von Tirol, nach Tirol.:
Rudolf
II
1596-1602,Deutscher König (1575) ,Römischer Kaiser (1576)
Maximillian
III, der Deutschmeister
1602-12 Gubernator
Leopold
V
1618-32
Claudia
v. Medici 1632-46, +1648
Ferdinand
Karl
1646-62,ooAnna v. Medici 1646
Sigmund
Franz 1662-65,oo Claudia Felizitas 1673,+1676
*31
1665 starb die Tiroler Habsburgerlinie aus. Tirol wurde von einem Landeshauptmann oder Gubernator regiert.
Leopold
I 1665-1705, Römischer Kaiser 1658,
3. oo Claudia
Felizitas,
Josef
I 1705-11
Karl
VI
1711-40
*32
Maria
Theresia
1740-80,
Römischer Kaiser
1745-65, oo Franz Stefan
Josef
II
1780-90,u.1765, Römischer Kaiser 1765,
in
Österreich
Mitregent 1765-80
Leopold
II
1790-92
Franz
II
1792-1835, Römischer Kaiser 1792-1806,Kaiser v. Österreich
Ferdinand
I
1835-48, der Schwache
Franz
Josef I
1848-1916,Kaiser v. Österr. u. König v. Ungarn
Karl
I
1916-18,+1922
Ab
1919 ist Österreich eine Republik, das Recht geht vom Volk aus.
Ab
1938 bis 1945 war Tirol ein Teil des Großdeutschen Reiches.
Ab 1945 ist Tirol ein Bundesland der Republik Österreich.
______________________________________________________________________________
Literatur
und Fußnoten im Anhang:
*1
Alexander
u.Edith Tollmann,Verlag
Knaus 1993+95."Die Sintflut gab es doch!"
Der
Hergang und die Auswirkungen eines gewaltigen Kometeneinschlages, auch als
Sintflutereignis zu sehen. Neben den 7 Haupteinschläge, die auf das Festland
nieder und zwar auf Köfels im Ötztal.
Weitere
Literatur über dieses Ereignis:
F.E.Süss
,1936,
H.Heuberger
,1975,"Das Ötztal u. seine Bergstürze",UBI-55.168/2,2,
*2
Gerhard
Abele,1974,München,"Bergstürze
in den Alpen", wiss. Alpenvereinsheft 25,UBI-113118/25. Und in den
Innsbrucker Geographische Studien Band II Seite 145,UBI-55.168/2,2;Bergsturz am
Fernpaß.
Durch
den Impakteinschlag entstandene Bergstürze oder andere Ereignisse, in Tumpen,
Tschirgant, Haiming, Fernpaß, Eibsee.
*3
Bernhardino
Bagolini u.Annaluisa Pedrotti,Trient,1992,
Veröff.d.Uni
Innsbruck,UBI-54.384/187,2 Seite 359.
*4
Reimo
Lunz,"Ur-und
Frühgeschichte des Passeiertales",Verlag-Papier Profi
St.Leonhard,1993,Seite 15
*5
Osmund
Menghin,Innsbruck,1969,"Innsbrucker
Beiträge zur Kulturgeschichte", Bd.29,TLA-X/244a
Werner
Kneußl,Innsbruck,1973,Zeitschrift
für Gletscherkunde,Bd-9,Seite 237-38. C 14 Altersbestimmung der Höhlenbärenknochen
in der Tischoferhöhle im Kaisertal.
*6
Uni
Innsbruck,Institut-Bericht für
Hochgebirgsforschung,1995,Seite 7.
Der
im Kaunertal westlich oberhalb der Gepatschalpe auf 2300 m geborgene Baumstamm,
ergab ein hohes Alter zwischen 7600 und 6000 vor heute: C14.
*7
Uni
Innsbruck,Veröff.d.Uni-Innsbruck
Bd.187,"Der Mann im Eis",1992,Ubi-54.384/187,2b
*8
Gero
Merhart,Innsbruck
1927,"Archäologisches zur Frage der Jllyrer in Tirol" UBI-21.869
Wilhelm
Sydon,Horn
1995,"Der Hallstattzeitliche Bronzefund in Fließ,Oberinntal"
UBI-68.4737/A,3.
*9
Alois
Lechthaler,Innsbruck,1948,"Geschichte
Tirol s",UBI-31.936
Karl
Finsterwalder,Innsbruck,1949,"Namensgeschichte
"
*10
Hermann
M.Ölberg,Innsbruck,1971,"Innsbrucker
Beitrag zur Kulturgeschichte", Bd.16,TLA-X/244,
*11
Morton,"Hallstattkultur",UBI-241.776
Richard
Heuberger,Innsnbruck,1932,"Rätien"Schlern-Schriften
Nr.20,UBI-34.837/
*12
K.Spindler,"Die
frühen Kelten",1991
Timothy
R.Roberts,Verlag
Athenaion,1997,"Mythologie der Kelten",
*13
R.Pittioni,"La
Tene-Zeit",UBI-257.379/5
Helene
Miltner,Innsbruck
1944,"Die Jllyrer-Siedlung in Vill",Grabungsbericht !
*14
Schlern
21,Strabon,geb.64 vor AC,gest.20
AC,Geograph und Erdkunde,
Hermann
Ölberg,Innsbruck,1971,"Innsbrucker
Beitrag zur Kulturgeschichte" Bd.16,TLA.-X/244
*15
Karl
Peutinger,+
1547,Augsburg,"Tabula Peutingeriana",mittelalterliche Kopie einer
antiken Weltkarte.UBI-.
Theodor
Mommsen,römischer
Geschichtsschreiber,1873-Bd.III und Karte VIII v.1902 -Vertera Romanorum
Itineraria,sowie Römische Geschichte
Bd.V Seite 184+185.
P.C.Planta,Berlin,1872,"Das
alte Raetien",UBI-37.793.Bergpfade u.Straßen über die Alpen,Seite 75,die
Inschriften der Meilensteine von Töll und Feltre.
Walter
Cartellieri,Leipzig,1926,"Die
römischen Alpenstrassen"in Tirol,UBI-13.198.
Armon
Planta,"Neues von der Via Claudia Augusta",1980,Veröf.d.Ferdinandeum
Bd.60.
*16
Alois
Lechthaler,1948,"Geschichte
Tirols",UBI-31.936
Richard
Heuberger,1935,Schlern-Schriften,Bd.
29,"Vom Osträtien zur Grafschaft Tyrol".Die raumpolitische
Entwicklung einer mittelalterliche deutschen Grenzlandschaft. UBI-34.837/29
Herzog
Tassilo III,"Urkunden",Österr.Geschichtsforschung
Bd.-71,1963,TLA-X/32.
*18
Gernot
Patzelt,Uni-innsbruck,Jahresbericht
1995 für Hochgebirgsforschung,Seite 20,"Modellstudie Ötztal"
.
*19
Öfele,Innsbruck,1877,"Geschichte
der Grafen von Andechs",TLA-2316
*20
Oswald
Zingerle,Wien,1890,"Urbar
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Schulbuch,Jung
Österreich.
Geschehen
im Monat April 1998,
eine Aufzeichnung von K©PP WERNER,6060 Hall,Straubstr.9