zurück       Brandopferplatz am Piller      Bronzefund in Fließ     

 

                               Zwischen Wenns und der Piller-Höhe.

 

Bei einer Wanderung vom Dorf  "Piller" zum "Gachen Blick",  südwestlich von Wenns, fiel mir  ca. 70 Meter neben dem Steig eine umgestürzte große Fichte auf. Das Wurzelwerk stand in die Höhe und der glatte Gletscherschliff schaute hervor. Da sagte ich zu Maria, gehen wir uns den schönen Fels anschauen. Dort angekommen, sah ich bei genauer Betrachtung des Gletscherschliffes, zu meiner großen Überraschung, Radschleifspuren auf dem Stein. 
Zu finden: 
Vom Opferplatz am Piller durch den Hohlweg Richtung Wenns. Nach 200 Meter vor der ersten linken Kurve, 7o Meter geradeaus, dort ist der Gletscherschliff mit den Radschleifspuren.  
Meine sofortige Vermessung ergab eine Spurbreite von 99-101 cm, also ein  mittelalterlicher Weg. Von diesem Punkt aus erforschten wir im Laufe mehrere Jahre den möglichen Wegverlauf bis nach Wald im Pitztal. An 17 Stellen konnten wir den Verlauf des Weges genau feststellen. 

 

                                                   

Den im Sommer des Jahre 1996 von Maria und mir entdeckten mittelalterlichen Weg zwischen Wenns und der Piller-Höhe.

 

                               

Alter Weg oberhalb von Wenns.

 

             

Das um 1900 entwässerte Hochmoor am Piller.

 

                                              

Reste der Befestigungsmauer der alten Burg Hirschberg ob Wenns.

 

 

Brandopferplatz am Piller.

 

Der Brandopferplatz am Piller hat seinen Beginn in der Hallstattzeit. Die von Frau Univ. Prof. Dr. Elisabeth Walde gemachten Untersuchungen haben ergeben, daß der Kultplatz zwischen 1400 vor AC und 400 nach AC als Opferstelle in Gebrauch  war und diente den Wegegottheiten der Räter. Zu unterst fanden die Archäologen einen Altar in der Größe von 4x4 im Quadrat. Es wurden Knochen von Rinder, Ziegen und Schafe sowie andere Opfergaben, wie Glocken, Messer, Lanzen, Pfannen und Bronzegegenstände ausgegraben. Bei der Vergrößerung des Opferplatzes in der Latinzeit, um 100 vor AC, wurde eine 2. Steinsetzung durchgeführt. Die dazugehörigen Opfergaben waren, Votivschilder, Schmuck, Fibeln, Glasarmbänder, Waffen und Münzen, deren an die 1000 Stück gefunden wurden. Keramikgegenstände waren wenige vorhanden, obwohl die Ausgrabungen am Kultplatz auf Grund eines Keramikstückes, das ein Maulwurf an die Oberfläche gebracht hat, als Ursache anzusehen war. Der Aschenhügel hat eine Höhe vom 5 Meter und an der Basis eine Ausdehnung von 15 Meter. 

                                                 
                                                  Brandopferplatz  Pillerhöhe. 


Den Opferplatz kann man in 3 Schwerpunkt aufgliedern:
1. Phase, von 1400 vor AC bis 500 vor AC, organische Stoffe, wie Rinder, Ziegen und Schafe.
2. Phase, in der Latinzeit, 400 vor AC bis 100 Nach AC, Münzen (silberne Keltische und ab 200 vor AC Römische), Waffen, alle verbogen.
3. Phase, 200 bis 400 nach AC, Votivgaben, Skulpturen, Blechstücke und Figuren. ( 391 Staatsreligion )

Zuoberst auf dem Hügel fanden die Ausgräber einen Siegelring. ( Damit hat wahrscheinlich ein Priester den Opferkultplatz versiegelt, unbrauchbar gemacht)     

 

 

Bronzefund in Fließ.

 

Unweit vom Brandopferplatz am Piller, 5 Kilometer Richtung Inntal, Süd-West, liegt das Dorf Fließ. Am 24. Oktober 1990 haben bei Grabungsarbeiten zu einer Garage in der Ortschaft Fließ der Bauer Josef Kathrein einen großen Schatz gefunden. In einer Tiefe von 1,50 Meter lagen die Gegenstände im guten Zustand. Bei der Auswertung der 385 Stücke durch das Bundesdenkmalamt legten die Wissenschaftler das Alter des Bronzehortes in die Frühe Latenézeit (600 vor AC) fest. Nach der Säuberung der Bronzestücke wurden die Gegenstände im neu gegründete Heimatmuseum Fließ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 
Sehenswert !!!

 

                                                           
                                                          Gürtelblech aus Bronze, 700 vor AC.

 

                               
                    Bronzering                                                                             Bronzewerkzeug

 

                                                                    
                                                                   Speerspitzen und Schüsselteile

                                          
                                           Details aus den Bronzefundstücken

 

Diese Bilder wurden aus dem Buch von Wilhelm Sydow, "DER HALLSTATTZEITLICHE BRONZEHORT VON FLIESS IM OBERINNTAL, TIROL" entnommen. Herausgeber ist das Bundesdenkmalamt in Wien.

 

Jahrhundertfund in der Nähe des Brandopferplatzes am Piller:

Anfang Mai 2001 hat Franz Neururer aus Piller einen großen wertvollen Depotfund gemacht. 
350 Bronzegegenstände, Schmuckstücke, Sicheln, Beile, Schwerter und andere noch nie gesehene Gegenstände wurden von Archäologen fachmännisch geborgen. Der 3500 Jahre alte Fund lag unter einer Felsspalte in einem Tonkrug, der mit Lederriemen zusammen gebunden war. Es ist der Umsicht von Franz Neururer zu verdanken, dass die Wertsachen im Orginalzustand gesichert werden konnten. 

                             

 

 

Wird weiter gebaut....