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        Lawinen auf Siedlungen im Ötztal und Passeier.

 

                                                    Lawine, alter Stich aus der Schweiz.       

 

Schneeberg ob Rabenstein:

Am 25. und 26. Jänner 1580 hat sich am Schneeberg ein folgenschweres Lawinenunglück zugetragen. Ein Knappen wurden von einer Lawine mitgerissen und getötet. Um den  Toten in geweihte Erde begraben zu können, gingen 38 Knappen tags darauf zur Unglücksstelle um diesen zu bergen. Da brach unerwartet eine große Windlahn von dem Gegenberg herunter und verschüttete alle. Mit großer Mühe konnten sich 9 Knappen befreien, aber  29 Bergleute kamen bei diesen Unglück ums Leben.  

 

Am 22. März 1693 in der Nacht verschüttete eine rießige Staublawine von der Schneeberger-Weiße herunter die Knappenkaue (Behausung) am Schneeberg mit 78 schlafende Erzhauern. Weil auch die Werkzeugstube mit den darin lagernden Schaufeln und Pickeln zerstört wurde, musste mit den Händen im Schnee gegraben werden. 51 Bergleute konnten sich befreien oder wurden befreit, aber für 27 Männer kam jede Hilfe zu spät.
Namen der Toten:  
Hans Waldner, Wilhelm Waldner, Blasi Rainer, Mathias Strohholzer, Gerorg Zängl, Peter Widner, Erhart Helffer, Thomas Thaler, Kaspar Schild, Jakob Rainalter, Bartlmä Gratl, Josef Pichler, Magnus Pichler, Jakob Weiss, Steffl Weiss, Georg Siller, Simon Siller, Veit Raisigl, Ulrich Raisigl, Elias Pucher, Christan Moser, Christan Gasser, Mattheiss Prang und noch 4 Tote, deren Name ich nicht erforschen konnte.

                                                 
Gemälde in der Kirche zu Moos im Passeiertal, zum Gedenken an die von einer Lawine im Jahre 1693 verschütteten Bergknappen am Schneeberg.

          

 

Armelen ob Huben:

Am  5. April 1668 wurde die äußerste Behausung (von 4 Behausungen) in Armelen von einer Lawine verschüttet. Die Familie des Kaspar Khuen und Christina Hölrigl mit 3 Kinder (von 9) sowie der Jungknecht Peter Kuprian kamen ums Leben. (6 Tote) 

 

Oberstain-Pfelders ob Moos im Passeier:

Am 19. Februar 1720 in der Dämmerung ging eine Schneelawine auf den Weiler Oberstain in Pfelders nieder. Die Begräbnisse waren am 22. Februar Anno 1720.
Namen der 17 Toten:
Andreas Jlmer- Witwer, Petrus Jlmer mit Ehefrau Gertrude Pixnerin, und Sohn Andreas, und Tochter Anna, und das Kleinkind Ursula. Ebenfalls Anna Jlmerin, Gattin von Georgy Pixner, der lebend geborgen wurde, ebenfalls tot waren ihre Kinder Ursula und Maria, die älteren zwei, und Andreas und Catharina die kleineren. Maria Jlmerin- Magd, und der Jüngling Michael Raich, und das Kleinkind Maria Raich. Ebenso, Petrus und Catharina Gufler, Kleinkinder des Jakob Gufler aus Elzen, die beim oben angeführten Lawinenabgang auch ums Leben kamen.
Am 24. Februar 1720 wurden ebenfalls begraben, der ehrenwerte Sebastian Raich aus Elzen, und die gute Frau Gertraud Pixnerin, Ehefrau von Peter Jlmer aus Oberstain, die beim selben Lawinenabgang um das Leben kamen.

                                  
                                 Aus dem Totenbuch in Moos, anno 1720. 

Moos, bei Längenfeld:

Am 28. Feber 1817 um ½3 Uhr Nachmittag riss eine riesige Staublawine aus der Eisenlehnrinne den Weiler Moos fast zur Gänze weg. Dabei kamen 5 Erwachsene und 5 Kinder ums Leben. Die 4 Behausungen hat man nicht mehr aufgebaut. 
Name der Toten: 
Kuen Anton 67 Jahre, Witwe Kluibenschädl 54 Jahre, Kluibenschädl Josef 28 Jahre, Kluibenschädl Michael 23 Jahre, Auer Judith 39 Jahre, Falkner Anonymus 1 Tag, Falkner Andreas 16 Jahre, Falkner Johann 15 Jahre, Falkner Ferdinand 11 Jahre, Santer Judith. (10 Tote)

 

Untere Neder im Ventertal:

In der Nacht von 28. Feber zum 1. März 1817 riss eine Lawine aus der Lehnenbachrinne den Weiler "Untere Neder" im Ventertal weg. Weil die Lawinengefahr so groß war, wartete der Bauer und Bürgermeister von Vent Michael Tappeiner, der auf dem Weg von Zwieselstein nach Vent war, in Freistabl auf Besserung der Wetterlage. Ein Pferd und eine Muli stellte er dort in den Stall und ging zum lawinensicheren Unter-Neder. Vergebens, das Schicksal meinte es anders. Mit Michael Tappeiner wurden alle Bewohner in Unter-Neder von einer Lawine verschüttet. Es waren 6 Tote zu beklagen. Die zerstörten Gebäude wurden nicht mehr aufgebaut. 
Name der Toten: 
Tappeiner Michael 57 Jahre, Klotz Josef 49 Jahre, Klotzin Ursula 52 Jahre, Klotzin Helena 55 Jahre, Santer Anton 56 Jahre, Santerin Marianna 17 Jahre. (6 Tote)

 

Schönau im Passeier:

Am 13. Dezember 1916 zerstörte eine Lawine den Annelehof und Holzerhof. 11 Menschen kamen dabei ums Leben.

 

Bodenegg im Ventertal:

Am 12. Feber 1945, um 14 Uhr 30 ging vom Gaislachberg eine Lawine auf Bodenegg ab. Die Zerstörung des Weilers sowie  2 Tote waren zu beklagen . 
Namen der Toten: 
Rainstadler Rosa geb.1893 und die auf  Besuch weilende hochschwangerne Kofler Josefa, Hüttenwirtin der Vernagthütte und aus Schnals gebürtig.

 

Vent:

Am 21. Jänner 1951, 1 Toter. Karl Plörer aus Vent kam ums Leben, weil eine Lawine die westliche Mauer beim Posthäusl eindrückte und dahinter schlief der Mann.

 

Untergurgl:

Am 21. Jänner 1951, 7 Tote. Lawine auf  Angern, 3 Häuser und die Kirche wurden zerstört. 
Name der Toten: 
Kofler Rosa 39 Jahre, Fiegl Marianna 58 Jahre, Kofler Rosa Maria 2 Jahre, Auer Georg 55 Jahre, Auer Maria 46 Jahre, Auer Rosamunde Wilhelmina 9 Jahre, Fiegl Paulina 51 Jahre.

                        
Alte Postkarte, als die alten Behausungen und die Kirche noch standen.

Obergurgl:

Am 14. Jänner 1977, 3 Tote. Lawine bis ins Dorf. 
Name der Toten: 
Schöpf Franz Anton 57 Jahre, Schöpf Petra 17 Jahre, Vogl Augustin 38 Jahre.

 

Obergurgl:

Am 2. Jänner 1986, 1 Toter. Lawine bis ins Dorf.  
Name des Toten: 
Ypey  Jakob, 70 Jahre.